Das Bündnis „FAIR handel(n) in Aachen“ erkundigt sich nach der Umsetzung des Ratsbeschlusses zu fairer öffentlicher Beschaffung
Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit sollen in Aachen keinen Platz mehr haben. So lautete die einmütige Stellungnahme aller Ratsparteien, die vor einem Jahr zu einem vorbildlichen Entschluss führte. Bei allen Beschaffungen der Stadt Aachen sollen soziale Kriterien gemäß der Konvention Nr. 182 der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) berücksichtigt werden.
Das Bündnis „Fair handel(n) in Aachen, dem neben dem Eine Welt Forum, dem Aachener Weltladen, der Evangelischen Studierendengemeinde, die Menschenrechtsorganisationen FIAN und terre des hommes angehören sowie die Verbraucherzentrale Aachen, hat den Vorstoß zu menschenwürdigeren Produktionsverhältnissen seinerzeit sehr begrüßt. „Mittlerweile fragen wir uns, in wie weit dieser Beschluss bereits umgesetzt wurde“, äußert sich Dr. Mona Pursey vom Eine Welt Forum Aachen. „Der Politik der guten Worte muss auch eine Politik der guten Taten folgen. Seitens der Politik ergeht nun eine Anfrage an die Verwaltung, wie es um die Umsetzung des Ratsbeschlusses bestellt ist“.
„Faire Beschaffung erfasst viele verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens“, erläutert Fritz Bock vom Aachener Weltladen. „Viele Alltagsprodukte sind für uns Verbraucher so preiswert, weil sie durch den Einsatz von Kinderarbeit oder durch ausbeuterische Arbeit hergestellt werden. Dies betrifft Spielwaren aus China, Fußbälle aus Pakistan, Grab- und Pflastersteine aus Indien sowie Kleidung aus Ostasien. Durch den Kauf von Produkten, die unter sozialen und ökologischen Mindeststandards hergestellt wurden, kann die Stadt helfen, diese Welt ein Stück gerechter zu machen.“
Das Bündnis FAIRhandeln in Aachen steht in Kontakt mit Fairhandelsinitiativen in anderen deutschen Städten, in denen ähnliche Beschlüsse der Lokalpolitik gefasst wurden. „Wir sind gerne bereit, die Verwaltung bei der Umsetzung einer fairen Beschaffung zu begleiten“, so Dr. Jan Salzmann von terre des hommes. „Dabei geht es uns um eine gute Zusammenarbeit und nicht um Konfrontation. Wir können nur gemeinsam etwas erreichen.“
Mehr Informationen über die Arbeit des Bündnisses und zu kommunaler Nord-Süd-Politik gibt es beim Eine Welt Forum Aachen, Tel.: 894495 60 oder per mail mp@1wf.de