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Die Weltläden

Die Weltläden haben den Fairen Handel in Deutschland geprägt, denn sie waren in den 70er Jahren die ersten Anbieter von fairen Waren. Heute gibt es um die 800 Weltläden. Bezeichnend ist nicht nur das ausschließlich faire Warensortiment, sondern auch die Fachberatung. Außerdem beteiligen sich Weltläden an politischen Kampagnen und sind in der Bildungsarbeit aktiv. Die Weltläden sind aber selbst kein Siegel o.ä., auch wenn sie dafür stehen, dass jedes Produkt aus fairem Handel stammt. Stattdessen findet man viele bekannte Siegel und Label (z.B. GEPA, el puente, dwp) von bekannten Importorganisationen des Fairen Handels in einem Weltladen. Etliche Produkte, für die bislang kein fairer Standard entwickelt wurde (Beispiel Kunsthandwerk), tragen heute das Zeichen der World Fair Trade Organisation, kurz WFTO. Die WFTO ist die internationale Dachorganisation für Fair-Handels-Organisationen. Ihre Mitglieder sind sowohl Produzenten als auch Verkäufer aus weltweit rund 70 Ländern.


  • Das Garantiesystem der WFTO überprüft, ob sich das Unternehmen als Ganzes dem Fairen Handel verpflichtet und verbindet interne und externe Kontrolle. Wer das Prüfverfahren erfolgreich durchlaufen hat, kann seit 2013 seine Produkte mit dem WFTO-Label auszeichnen – eine Orientierung vor allem für Käufer von bislang nicht gesiegeltem Kunsthandwerk.

    Seit 2014 dürfen Weltläden das WFTO-Weltladen-Emblem nutzen – wenn sie nachgewiesen haben, dass sie sowohl die Konvention der Weltläden des Weltladen-Dachverbandes als auch die „Retailer Standards“ (Standards für Fair Trade Läden) der WFTO erfüllen.

  • Der Weltladen-Dachverband e.V. wie auch die WFTO stehen für die „10 Prinzipien des Fairen Handels“:

    • Eine Chance für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten
    • Transparenz und Verantwortlichkeit
    • Faire Geschäftsbeziehungen, die auf Vertrauen und Solidarität basieren
    • Faire Handelsspannen statt unfairem Wettbewerb; Zahlung eines fairen Preises
    • Ausschluss von ausbeuterischer Kinder- und Zwangsarbeit
    • Gegen Diskriminierung, für Gleichberechtigung und Vereinigungsfreiheit
    • Sichere Arbeitsbedingungen nach ILO-Konventionen
    • Förderung der Fähigkeiten und Weiterbildung
    • Förderung des Fairen Handels durch Öffentlichkeitsarbeit
    • Neben den Sozialstandards wird der Umweltschutz als weiteres Prinzip genannt
  • Ökologische Kriterien stehen nicht im Fokus des Labels. Allerdings fordern die zehn Prinzipien des Fairen Handels u.a. Respekt vor der Umwelt, indem z.B. Ressourcen so nachhaltig wie möglich bewirtschaftet werden, erneuerbare Energien genutzt und Abfall und Pestizideinsatz vermieden werden.