Pressemitteilung des Bündnis FAIR Handel(n) in Aachen zu dem Skandal um gefährliches Spielzeug aus China:
Gift im Spielzeug gefährdet nicht nur unsere Kinder
Weichmacher im Lätzchen, Blei auf der Puppe und Mini Magneten, die haufenweise verschluckt werden. Die Meldungen über den Gefahrstoff „Spielzeug aus China“ scheinen nicht abzureißen. Namhafte Unternehmen wir Mattel riefen 18 Millionen Puppen und Spielzeugautos zurück.„Diese Umweltkatastrophe in den Kinderzimmern ist die zwangsläufige Konsequenz unserer ‚Geiz-ist-geil-Mentalität’“, empört sich Ute Wendt von der Aachen terre des hommes AG. „Besonders betroffen sind jedoch die Mädchen und jungen Frauen in den chinesischen Spielzeugfabriken, die diesen Giften ständig ausgesetzt sind. Sie arbeiten oft 12 – 14 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Arbeitsschutz ist ebenso ein Fremdwort wie gewerkschaftliche Organisation.“
„Eine Lösung dieser Problematik, die im Übrigen in der Textil- und Elektrobranche ebenso besteht, kann nur gelingen, wenn wir sie als Querschnittsaufgabe der Gesellschaft sehen“, betont Dr. Mona Pursey vom Eine Welt Forum. Aachen. „Jeder kann einen Beitrag leisten. Die Verbraucher können sich von ihrer Fixierung auf Billigprodukte lösen und Waren nachfragen, die unter sozialen und ökologischen Mindeststandards hergestellt wurden. Die Chinesische Regierung ist aufgefordert, solche Mindeststandards festzuschreiben und umzusetzen. Eine zentrale Rolle kommt den Konzernen der Spielzeugindustrie zu, die durch massiven Preisdruck die unmenschlichen Produktionsbedingungen fördern. Aber auch der lokale Spielwarenhandel kann etwas bewirken. So können die Läden fair produzierte Spielwaren in ihr Sortiment aufnehmen und ihre Kunden informieren, welche Firmen in Deutschland und Europa produzieren und ob sich die Hersteller dem Verhaltenskodes des Weltspielwarenverbandes angeschlossen haben, der soziale Mindestanforderungen verlangt.“
Das Bündnis FAIRhandeln in Aachen, ein Zusammenschluss von Menschen- und Kinderrechtsgruppen sowie Fairhandelsinititiven, hat in den letzten Jahren wegen den Produktionsbedingungen in der Spielwarenindustrie wiederholt Kontakt zu Aachener Spielwarenläden aufgenommen. Als erster Aachener Einzelhandel hat die Firma „Teddy & Co“ angekündigt ihre Kundschaft gemeinsam mit dem Bündnis zu informieren, welche Firmen sich für fairere und menschenwürdige Produktionsbedingungen einsetzen.
Mehr Informationen über die Arbeit des Bündnisses gibt es beim Eine Welt Forum Aachen e. V., Tel.: 0241 / 894495 60. oder im Internet auf den Seiten www.fair-spielt.de oder www.fairhandeln.info .